Zoltan - Leben mit Hund

Vierte Geburtstagsfeier

Heute war die vierte Geburtstagsfeier, seit Zoltan da ist. Morgens rief Schorse an und erzählte, dass in dem Restaurant, in das wir gehen wollten, Teppich läge. Oh, ganz schlecht. Zoltan kann ja wirklich gut unter dem Tisch liegen und fällt überhaupt nicht auf, wenn er erst mal angekommen ist – aber er ist halt nicht stubenrein und pieselt auch bei Aufregung noch ziemlich viel. Er hätte eine Windel bekommen und sich auf eine Unterlage gelegt. Meistens funktioniert das ganz gut und bei einem wischbaren Boden wäre das kein Thema gewesen. Aber bei Teppich war mir das Risiko zu groß, dass die Windel verrutscht oder der Hund dann doch mal kötteln muss. Nein, das wäre mir zu peinlich gewesen.

Was tun? Benny zu Hause lassen? Nein, er freut sich sehr auf die Feier, das wäre unfair. Selbst zu Hause bleiben? Nein, will ich auch nicht. Zoltan im Auto lassen? Hm. Zwei Stunden? Er ist gern im Auto. Aber zwei Stunden? Das musste ich erst mal mit Claudia besprechen. Ja, meinte sie, das geht schon, wenn es nicht zu warm ist. 10 Grad hatten wir und abends kühlt es ja meistens noch ab. Fenster leicht auf, ab und zu mal gucken – das geht. Gut, dann machen wir das so.

Wir waren früh genug am Restaurant, so dass wir Zoltan noch sein Lieblingsleckerli und seinen Kauknoten geben und ihn eine Weile beobachten konnten. Wir bekamen einen Tisch am Fenster, konnten also das Auto sehen, den Hund in der Box aber nicht. Ich ging nach der Bestellung kurz zu Zoltan – er war ruhig, beobachtete, was er so sehen konnte, lauschte den Geräuschen… Alles gut. Benny ging zwischen Salat und Hauptgang – auch alles gut. Und dann kamen immer mal Fußgänger vorbei, die alle überhaupt nicht reagierten.  Wenn man neben einem Auto ist, in dem ein Hund randaliert oder jault, guckt man doch mal hin, auch wenn man kein großer Hundefreund ist. Es hat aber niemand geguckt, also war Zoltan wohl ruhig.

Nach dem super leckeren Essen wollten Bärbels Gäste Zoltan gern sehen – er war süß und freundlich wie immer und alle fanden ihn goldig und hofften, dass seine Beine wieder gesund werden. Er war aber sehr erleichtert, als wir wieder zu Hause waren, sog sehr deutlich die Luft ein, schaute sich alles an, so als ob er sich alles einprägen wollte. Oder als ob er sich vergewissern wollte, dass das auch wirklich sein Zuhause war. In der Wohnung war erst mal Gruppenkuscheln mit Huskygesang angesagt. Er hatte sicher Angst, dass er wieder umziehen muss – armer Schatz. Dann bekam Zoltan noch ein Leckerli und ich ging wieder zu Bärbel. Das war dann auch in Ordnung. Er hat sich zwar gefreut, als ich später wieder da war, mich aber nicht so vermisst wie Samstag. Gut!