Zoltan - Leben mit Hund

Allein bleiben

Allein bleiben ist immer noch ein großes Thema, wird aber langsam besser. Heute habe ich mit Zoltan geübt, allein zu bleiben. Seine Gasteltern in Zypern arbeiten beide, also kennt er es, dass mal keine Menschen da sind. Die beiden Hunde, die dort wohnen, waren aber immer da. Er war also nie wirklich allein. Ist er hier auch nicht, die Vögel sind ja da, aber die betrachtet er nicht wirklich als Familienmitglieder sondern eher als Futter.

Wir haben ja von Anfang an die Badezimmertür geschlossen. Benny möchte Zoltan nicht in seinem Zimmer haben, also ist auch die Tür meistens geschlossen. In die Küche darf er zum Fressen, ansonsten finde ich es aber nicht so toll, wenn ich da am Kochen und Wirbeln bin und ein Hund mitten im Raum liegt. Außerdem spritzt auch mal etwas auf dem Herd – heißes Wasser oder Fett – es muss ja nicht sein, dass Zoltan etwas davon abbekommt. Also schließen wir auch die Küchentür, wenn er nicht davor liegen bleibt. Er kennt es nun also, dass wir mal hinter verschlossenen Türen verschwinden.

Seit ein paar Tagen lasse ich ihn hinter der Schlafzimmertür verschwinden. Wenn wir morgens vom „Rasen stehen“ (bei anderen Leuten heißt das „Gassi gehen“) reinkommen, bekommt er Futter und zieht sich danach in sein Hundebett zurück. Dann mache ich schon mal kurz die Tür zu. Gestern bin ich noch mal eben in die Garage gegangen, heute habe ich Wäsche in die Waschmaschine gesteckt – war beides ok.

Später kam er ins Wohnzimmer. Ich bin ins Treppenhaus gegangen, habe die Wohnungstür geschlossen, bis drei gezählt und bin wieder reingegangen. Dann bin ich noch mal ins Treppenhaus gegangen, Tür zu, Schuhe putzen. Wieder rein. Zoltan lag unter dem Schreibtisch, guckte sehr aufmerksam, fand es aber ok. Später habe ich die fertige Wäsche wieder hoch geholt. War auch ok.

Nach dem Essen haben wir noch ein bisschen geübt, im Auto zu warten – ich wollte einkaufen und hatte nicht so viele Hände. Ich trage Zoltan ja die Treppen runter, also musste der Einkaufkorb erst mal in der Wohnung bleiben. Meine Brille habe ich dann auch gleich noch vergessen. Aber es ist nicht schlimm, im Auto zu warten.

Nach dem Einkaufen habe ich einen Teil des Einkaufs in die Wohnung gebracht, während Zoltan noch in der Box war – kein Thema. Später, als er in der Wohnung war, habe ich die zweite Ladung geholt und danach noch die zweite Maschine Wäsche. Und dann klingelte es an der Tür – ich musste Zoltan also noch mal allein lassen. Das fand er dann doof, danach musste er mich erst mal kuscheln.

Heute Morgen im Garten ist er vor Begeisterung fast ausgeflippt, weil meine Mutter da war. Sonst wird sie ja gern mal angewufft.

Meine Mutter findet übrigens, dass er nun schon ganz schön lange auf allen vier Füßen stehen kann.