Zoltan - Leben mit Hund

Morgens halb zehn in Deutschland

Morgens halb zehn in Deutschland. Der Hund schläft zufrieden in seinem Bett, das Kind ist in der Schule und die Mama hat die Wohnung für sich. Yeah!

Die Nacht war ruhig, die Windel hat gehalten, wir haben gut geschlafen. So langsam entwickeln wir einen sinnvollen Tagesablauf. Heute Morgen habe ich Zoltan nur das Halsband umgelegt (das kann er nicht zerkauen – jedenfalls gehe ich davon aus…), die Windel hielt zwar nicht mehr so gut, saß aber noch, blieb also dran. Ich habe Zoltan in die Box im Auto gebracht, das Geschirr und den neuen Tragegurt habe ich mitgenommen.

Nachdem wir Benny zur Schule gefahren hatten, habe ich vorsichtshalber das Garagentor geschlossen (nicht, dass der Hund mir aus dem Auto hüpft und auf die Straße läuft), Zoltan das Geschirr angezogen und ihn auf den Rasen gebracht. Da musste er auch gleich mal kötteln (feiiiiiiiin!!!!! – hoffentlich hört mich keiner!), danach hat er sich ins Gras gelegt.

Ich habe ihm den neuen Tragegurt angezogen. Die Beinausschnitte sind etwas klein, dafür ist das Teil, das man um Bauch und Rücken wickelt, etwas groß, aber mit dem breiten Klettverschluss ist das kein Problem. Dieser Gurt fühlt sich sehr gut an und ich habe damit Zoltans Hinterteil besser unter Kontrolle.

Er steht inzwischen aber auch ganz gut ohne Hilfe. Manchmal kippt er noch zur Seite weg und wenn er sich dreht, kommt die Hinterhand nicht mit, aber er kann stehen und er weiß das auch. Mit dem linken Bein kann er auch gehen, vergisst das aber noch. Das rechte überkötet er sofort, er geht also auf dem Fußrücken. Um das zu verhindern, hebe ich die Hinterhand mit dem Gurt an. Im Garten geht er ja immer nur ein paar Schritte, die Vorhand wird also nicht zu sehr belastet.

Er hat noch ein paar Mal gepieselt, dann sind wir reingegangen.

Zoltan hat Futter bekommen und sich dann in sein Bett zurückgezogen. Ich habe die Tür zugemacht und bin noch mal zur Mülltonne und zum Auto gegangen, dann habe ich noch kurz ein paar Dinge in der Wohnung erledigt und die Schlafzimmertür wieder geöffnet. Zoltan lag immer noch ganz zufrieden in seinem Bett – toll, dass das geht. Ich bin zu ihm gegangen, habe sein rechtes Hinterbein massiert und bewegt und dann überall in der Wohnung die Blumen gegossen. Vor ein paar Tagen wäre er hinter mir her gelaufen (schon wegen der vielen vermuteten Hinterausgänge…). Heute war das überhaupt kein Problem für ihn – schön.

Wenn er Blödsinn gemacht hat und ich schimpfe, legt er sich auf eine der Unterlagen oder in sein Bett – guck mal, wie lieb ich bin. Wenn ich ihn füttere, bleibt er ruhig stehen oder liegen, bis ich ihm das Futter gebe. Ich darf sogar den heißgeliebten Kauknochen anfassen. Ja, das gehört sich auch so und er war ja auch vorher in einer guten Pflegefamilie. Ich finde es trotzdem bemerkenswert.

Bei Benny ist er noch ein bisschen sehr wild. Vier Beine? Wer braucht vier Beine? Man kann auch auf zwei Beinen durch die Wohnung galoppieren, wenn man die Hüfte so abklappt, dass beide Hinterbeine zu einer Seite hängen. Dann kann man sie quasi auf den Fußsohlen hinter sich her schleifen. Und dann hat man ja eine voll funktionsfähige Schnute, mit der man Benny festhalten kann. Anfangs fand Ben das auch ganz niedlich, inzwischen wird es ihm zu viel. Das müssen die beiden noch lernen. Aber da Zoltan ganz schnell verstanden hat, dass er mich nicht mit der Schnauze anzufassen hat, wird er das bei Ben auch verstehen.

Außerdem muss Zoltan lernen, dass meine Mutter nicht angebellt wird und sich hier ohne seinen Kommentar frei bewegen darf. Falls da jemand Vorschläge hat, gern als Kommentar…