Zoltan - Leben mit Hund

Geregelter Halb-Tagesablauf

Wieder ein schöner Morgen.  Unser Tagesablauf ist nun schon ungefähr zur Hälfte geregelt. Der Radiowecker fängt um viertel nach sechs an, was zu erzählen, ich sortiere mich, wache langsam auf, Zoltan liegt in seinem Bett, döst noch ein bisschen. Um kurz vor halb sieben stehe ich auf, er bleibt liegen. Ich gehe ins Bad, wecke Benny, gehe ins Schlafzimmer, ziehe mich an.

Nun hat Zoltan Benny gehört und wird etwas unruhig. Ich gehe in die Küche, Zoltan legt sich auf den Flur, die Badezimmertür im Auge – dahinter ist Ben! Und dann kommt Ben raus und Zoltan fängt an zu singen. Ich komme dazu, wir sitzen ganz nah zusammen und unser Husky singt sein Familien-Lied.

Danach frühstücken wir in der Küche, Zolty bleibt auf dem Flur, alles gut. Wenn wir loswollen, hat er noch ein bisschen Angst, dass wir ihn vergessen könnten. Dann muss Benny erst mal wieder den Flur wischen, während ich Jacke und Schuhe anziehe. Danach mache ich Zoltan fertig (Halsband und Leine anziehen, Tragegurt und Geschirr irgendwo an mir deponieren) und trage ihn zum Auto, wo er sich inzwischen gern in die Box legen lässt. Leine ab, Box zu, alles gut.

Wir fahren Benny zur Schule und gehen danach in den Garten. Manchmal ziehe ich ihm das Geschirr schon im Auto an, manchmal auch erst im Garten, das geht beides. Den Tragegurt ziehe ich immer erst auf dem Rasen an. Da liegt der Hund und freut sich. Es duftet nach Gras und Frische – für mich jedenfalls. Was Zoltan riecht, behält er für sich. Die Vögel zwitschern, Autos fahren vorbei, für meinen kleinen Husky ist das alles spannend. Wenn ich ihn fertig angezogen habe, lasse ich ihn aufstehen. Riechen und lauschen kann man nämlich auch im Stehen. Stehen üben kann man aber nicht im Liegen…

Dann stehen wir eine Weile auf dem Rasen, verfolgen auch mal eine Mausespur oder Zoltan versucht, eine Hummel zu fangen. Irgendwann fällt er spontan um, beißt ins Gras, schnüffelt, steckt seine Schnute ganz tief in den Boden, reckt sich, fühlt sich einfach wohl.

Die Sache mit den Ausscheidungen ist noch ausbaufähig, aber ab und zu funktioniert es.

Wenn ich nicht mehr hocken kann oder mir kalt ist, gehen wir wieder rein. Bis zur Tür läuft Zoltan auf den Vorderfüßen, während ich sein Hinterteil mit dem Gurt trage. Bleibt er stehen, setzte ich ihn so ab, dass er auf beiden Hinterfüßen steht – so fühlen seine Fußsohlen auch die Steinplatten, Kanten, Fugen oder den Waschbeton auf der Treppe.

Dann trage ich ihn rein, lege ihn ins Wohnzimmer, ziehe ihn aus. Er kennt das und bleibt ganz ruhig liegen. Dann ziehe ich mich aus – das kennt er auch, aber da ist ja immer noch so ein Restrisiko, dass ich dann doch fluchtartig das Land verlassen könnte, während ich Jacke und Schuhe ins Treppenhaus bringe.

Wenn ich bleibe, was bisher eigentlich immer der Fall war, bekommt Zoltan Futter – eine knappe halbe Dose mit tierischen Bestandteilen und ein hartgekochtes Ei. Manchmal frißt er im Liegen, oft steht er. Dann stelle ich seine Hinterbeine ordentlich hin (meistens steht das linke schon richtig, rechts überkötet er noch) und stütze ihn ein bisschen.

Wenn er satt ist, zieht sich Zoltan in sein Bett zurück und schläft so bis halb zwölf, zwölf. Oder er kommt gegen zehn ins Wohnzimmer und legt sich unter meinen Schreibtisch.

Danach haben wir noch keinen festen Tagesablauf. Meistens gehen wir nachmittags noch mal auf den Rasen. Kurz bevor wir essen, bekommt Zoltan das restliche Futter aus der Dose und gekochtes Gemüse. Er frisst eigentlich immer auf und geht dann in sein Bett. Manchmal kommt er so gegen 21 Uhr noch mal ins Wohnzimmer, pieselt ein bisschen in der Gegend rum, legt sich hin.

Wenn ich ins Bett gehe, kommt er mit, manchmal sofort, manchmal braucht er eine Extra-Einladung. Dann ziehe ich ihm unter massivem Protest die Windel an. Vor zwei Nächten hat sie gut gehalten, gestern Nacht hat er sie weggeschoben und über den Rand gepieselt, heute Nacht hat er sie ausgezogen.

Kaufe ich nun die größeren Windeln, die vielleicht besser passen und angenehmer sind? Ja, ich denke schon. Heute Nacht habe ich zwar gut geschlafen und gar nicht mitbekommen, dass er sich ausgezogen hat und im Zimmer herumgewandert ist, aber normalerweise wache ich ja auf – und wenn ich müde bin, ist das Leben nicht zu ertragen – und ich schon gar nicht.

Nachher hat Zoltan wieder Physiotherapie. Ich freue mich darauf.