Zoltan - Leben mit Hund

Physiotherapie

Wir haben einen ganz wichtigen Termin: Physiotherapie bei Ann-Kathrin Robek in Springe.

Die Nacht war besser als die vorigen. Allerdings hatten wir vor dem Schlafen noch eine pädagogisch wenig wertvolle Auseinandersetzung. Ich wollte schlafen, Zoltan wollte pieseln und sich lecken. Das konnte ich so gar nicht ertragen und habe ihm das auch deutlich gezeigt. Danach war er sehr still und klein, so dass es mir sehr leid tat. Wir haben lange geredet – also, ich habe geredet, er hat sich vermutlich seinen Teil gedacht.

Aber mein Schlafzimmerfußboden ist trocken geblieben, ich habe tiefer und länger geschlafen und bin dafür auch früher mit ihm raus gegangen – dieses Mal auf den vorderen Rasen, weil ich die offene Haustür im Auge behalten wollte. Zoltan fand alles total spannend: Autos, Busse, sogar mit Leuten drin, Leute, die zu ihren Autos gingen, einstiegen und wegfuhren, Vögel, eine Hummel… Er war total fasziniert. Und er hat zwei Mal draußen gepieselt. Geköttelt hat er dann im Wohnzimmer – gut, dass wir einen abwaschbaren Fußboden haben…. Aber irgendwas ist ja immer.

Er hat dann Futter bekommen und wir sind noch mal ins Schlafzimmer gegangen, wo ich noch eine Stunde dösen durfte. Nun bin ich ein bisschen erholter (in müde bin ich nicht zu ertragen…). Heute ist es bisher also ganz schön.

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Vormittags habe ich eingekauft und dabei eine liebe Hundehalterin getroffen, mit der ichschon über Zoltan gesprochen hatte. Ich erzählte, dass er den Urinabsatz nicht wirklich kontrolliert und sie sagte, es gäbe spezielle Hundewindeln, mit Loch für die Rute, im normalen Zoohandel. Cool!

Auf dem Weg zur Physiotherapie sind wir also beim Fressnapf vorbeigefahren. Ich mag immer nicht fragen, ich suche lieber eine halbe Stunde. Wir hatten aber nicht so viel Zeit, also habe ich Benny gebeten, Windeln zu kaufen. Er fragt gern und lässt sich auch gern beraten. Er kam mit einer waschbaren Windel wieder, extra für Rüden, die man so nehmen oder mit speziellen Einlagen oder Damenbinden befüllen kann. Das mit der Befüllung habe ich aber erst nicht so richtig verstanden. Ich habe sie ihm so umgebunden, er hat sie vollgepieselt, ich habe sie gewaschen – und da hing sie dann auf der Leine und trocknete vor sich hin, während der Hund weiter undicht war. Auch nicht wirklich sinnvoll.

Physiotherapie war schön. Zoltan war erst etwas aufgeregt (ja, und wie sich das äußert, wissen wir ja inzwischen alle…), also habe ich ihm schnell die Windel umgelegt. Das war auch ok, er fand sie nicht toll, aber auch nicht so störend. Die Physiotherapie selbst fand er gut.  Frau Robek fand er nett, sie durfte ihn anfassen, er hat sich entspannt hingelegt, ab und zu mal geguckt, was sie macht, aber insgesamt wirklich lieb mitgemacht. Sie hat ihn von Kopf bis Fuß befundet und durchbewegt und sagt, er hat definitiv in beiden Hinterbeinen Gefühl. Wenn man den rechten Fuß bewegt, reagiert Zoltan. Ich hatte ja auch festgestellt, dass er sofort das Bein anspannt, wenn ich es beugen will – das könnte er doch gar nicht, wenn er nicht fühlen würde, dass ich ihn anfasse.

Wir sollen die Fußsohlen mit einem Igelball oder einer Wurzelbürste bürsten, damit Zoltan wirklich fühlt, dass da was ist, die Füße anwinkeln, die Beine bewegen, massieren, die Beine immer wieder in ihre physiologische Haltung bringen – klar, wenn er das rechte Bein ständig streckt, sind die Beugemuskeln irgendwann zu kurz und dann kann er das Bein nicht mehr beugen. Das müssen wir jetzt verhindern.

Die Schuhe sind niedlich, schützen auch die Nägel und die Haut, verhindern aber, dass die Füße unterschiedliche Böden wahrnehmen. Weiches Moos, etwas pieksigeres Gras, harte Steine, Korkfußboden – das fühlt sich ja alles unterschiedlich an. Wenn Zoltan das fühlen kann, hilft ihm das, die Verbindung zwischen seinem Kopf und seinen Hinterbeinen wieder herzustellen.

Das klingt doch alles schon viel besser.

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