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Ernährungsbedarf unserer Haustiere

Vorigen Sonntag war ich auf einem Fachseminar zum Thema Ernährungsbedarf unserer Haustiere von Manfred Heßel und Klaus-Rainer Töllner von PerNaturam. Es ging vor allem um die Fütterung von Pferden, Hunden und Katzen. Der Ernährungsbedarf wurde dabei aus der Entwicklungsgeschichte dieser Tiere, den natürlichen Lebensräumen und dem Jahresrhythmus abgeleitet.

Pferde

Pferde fraßen, was da war: Gräser, Blätter, Blüten, Früchte, Beeren, Knollen, Wurzeln, Flechten, Äste, Rinde. Darauf war ihr Verdauungssystem eingestellt.

Heute bekommen Pferde Heu, Gras und Getreide. Die meisten Weiden sind artenarm, dafür hat das Gras, was dort wächst, viel Energie, wurde es doch für Hochleistungskühe gezüchtet, nicht für Pferde, deren Verdauungssystem und Stoffwechsel auf eher karge Kost eingestellt sind. Wen wundert es, dass so viele Pferde heute an Stoffwechselerkrankungen leiden?

Ernährungsbedarf unserer Haustiere

Hunde

Wölfe fraßen (und fressen) ihre Beutetiere nahezu komplett auf, Muskelfleisch, aber auch Sehnen, Bänder, Knochen, Innereien, Blut, Mageninhalt und so weiter. Ihre Beute waren und sind Pflanzenfresser, in deren Körper die Inhaltsstoffe der Pflanzen waren, die sie gefressen hatten. Hunde bekommen heute hauptsächlich Fleisch von einseitig ernährten Nutztieren – wenn überhaupt.

Artgerechte Fütterung

Bei der Fütterung wird zwar oft darauf geachtet, dass bestimmte Nährstoffe enthalten sind, was über Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche dargestellt wird. Meistens werden künstlich hergestellte Vitamine und Mineralmischungen hinzugefügt, weil die in beliebigen Mengen und gleichbleibender Qualität hergestellt werden können. Es wird aber nie die ganze Pflanze nachgebildet, immer nur die Bestandteile, die die Wissenschaft bis jetzt wichtig findet.

Eine Pflanze ist jedoch viel mehr als die Summe ihrer Bestandteile. Und es gibt sehr viele Pflanzeninhaltsstoffe, die die Wissenschaft noch gar nicht entdeckt hat. Folglich ist auch nichts über deren Bedeutung für den Stoffwechsel und das Wohlergehen unserer Tiere bekannt. Und natürlich werden sie nicht synthetisch hergestellt, tausende Vitalstoffe werden den Tieren also vorenthalten. Das kann nicht gesund sein, weder für Pferde noch für Hunde und Katzen.

Nun kann man nicht jedem Hund mit ganzen möglichen Beutetieren füttern und nicht jedes Pferd kann auf einer artenreichen Weide stehen. Wir können uns aber bewusst machen, was wir unseren Tieren mit normalem Futter vorenthalten und diese Dinge zufüttern.

Nach diesem Seminar weiß ich, dass natürliche, artgerechte Fütterung deutlich wichtiger ist, um den Ernährungsbedarf unserer Haustiere zu decken, als mir bisher klar war.