Zoltan - Leben mit Hund

Tierarztbesuch

Heute stand der erste Tierarztbesuch an.

Die Nacht war gut, Benny hat wieder in seinem Zimmer geschlafen, Zoltan auf seinem Hundebett bei mir im Schlafzimmer. Er war ruhig und fand es auch heute Morgen nicht schlimm, als ich ins Bad gegangen bin.

Der Plan für heute war: Frühstücken, kurz Gassi gehen, Windeln kaufen, zum Tierarzt und Schuhe kaufen.

Zoltan hat auf Zypern morgens Trockenfutter bekommen, das wir jetzt auch füttern. Er findet das aber nicht wirklich spannend. Also bekommt er außerdem ein Ei und was mir noch so einfällt – heute waren es zwei Möhren, die ich gestern gekocht hatte (nein, Möhren sind doof, sagt der Hund). Und dann gab es noch so ein tolles Leckerli zum Kauen. Das nahm er und verschwand im Schlafzimmer im Hundebett. Schön, das ist dann wohl sein sicherer Platz.

Beim Gassi gehen hat Zoltans Pfote wieder geblutet. Mist, dabei habe ich so aufgepasst… Auf dem Rückweg hat er aber schnell noch einen Haufen gemacht – prima, das klappt also. Den Hund verladen klappt nicht so – er wollte nicht in die Box, obwohl seine Kuscheldecke da war. In der Box hat er sich für seine Verhältnisse ziemlich aufgeregt. Deshalb haben wir beschlossen, den Tierarztbesuch vorzuziehen und die Windeln auf dem Rückweg zu besorgen.

Als wir ihn aus der Box nehmen wollten, war er so durch den Wind, dass wir uns erst mal nicht getraut haben – man muss ja mit einem ohnehin gestressten Hund, der einem noch nicht so ganz vertraut, nicht auch noch in ein volles Wartezimmer. Benny hat nachgefragt, was wir machen sollen und gesagt bekommen, wir könnten draußen warten, wir würden dann aufgerufen.

Das wäre eine gute Lösung gewesen, wenn Zoltan sich in der Box wohlgefühlt hätte. Nach einer Weile dachte ich, es sei vielleicht doch besser, mit Hund, Decke und Unterlage ins Wartezimmer zu gehen. Er fand das auch eher spannend als beängstigend und konnte sich nach kurzer Zeit relativ entspannt auf die Unterlage legen.

Wir wurden recht schnell aufgerufen. Die Untersuchung ergab, dass Zoltan im linken Hinterbein Gefühl hat, im rechten nicht. Passiv bewegen geht, aber der Stellreflex, der macht, dass die Pfote richtig aufgesetzt wird, funktioniert nicht. Und je länger er das nicht macht, desto schlechter wird es, weil die Muskeln und Sehnen sich natürlich den neuen Gegebenheiten anpassen. Zoltan braucht also dringend Physiotherapie, gern auch mit Unterwasserlaufband.

Tierarztbesuch: Der Hund braucht Schuhe.

Die Krallen sind sehr abgelaufen, besonders rechts. Dafür hat Zoltan Schuhe bekommen. Und dann war er auch schon vorbei, Zoltans erster Tierarztbesuch.

Beim Tierarztbesuch bekam Zoltan süße Schuhe von Sabro.

Damit dürfen wir in den Garten, „Gassi gehen“. Auf die Straße darf er nicht. Er darf nicht im Hintergeschirr laufen und ein Rollstuhl hat den gleichen Effekt, nämlich, dass das Hinterteil zu hoch gestellt und der Schultergürtel zu sehr belastet wird. Er soll viel gehen und stehen, mit Schuhen und in der richtigen Haltung. Dafür soll ich mit dem Hintergeschirr sorgen – das funktioniert mit unserem aber nicht.

Aber in der Wohnung trägt er die Schuhe jetzt und immer, wenn er steht, stelle ich ihm die Füße richtig hin. Wenn er läuft, führe ich die Hinterfüße so, wie sie gehören (gut, dass die Wege in unserer Wohnung nicht so lang sind…). Beim Gehen, also, wenn ich den Fuß bewege, streckt Zoltan das rechte Bein nicht. Er findet es ziemlich merkwürdig, dass ich ihm quasi am Popo klebe, aber ich glaube schon, dass er weiß, dass das gut ist. Eigentlich reichen in der Wohnung Stoppersocken, aber die muss ich erst mal suchen – ich habe sicher noch welche von Benny.

Apropos Benny – ich habe vorhin mal die ganzen Decken und Tücher aus der Flugbox gewaschen. Die Waschmaschine steht im Keller, ich musste also die Wohnung verlassen. Ok, sagt der Hund, mach mal. Dann wollte Benny einkaufen. Das ging gar nicht. Zoltan hat vor Angst, von Benny verlassen zu werden, die ganze Wohnung voll gepieselt. Gut, dass auch die aufgeregteste Hundblase irgendwann leer ist und ich mich an den Schreibtisch setzen konnte. Das beruhigt Zoltan, er konnte sich dann auch hinlegen – und zwar so, dass er die Tür im Auge hatte. Als Benny die Haustür aufschloss, hat Zoltan das mit einem Wuff kommentiert und sich gefreut, wie Hunde sich eben freuen.

Das Wuffen macht er auch, wenn meine Mutter in die Wohnung kommt, ohne ihn zu fragen. Wuff. Wuff, wuff. Wuff. So, habt Ihr es jetzt alle mitgekriegt? Da ist wer. Wuff. Fertig. Huskies und Malamutes sollen ja als Wachhunde nicht zu gebrauchen sein – entweder weiß er das nicht oder das ist der Nicht-Husky-Teil, der da durchkommt. Ich wüsste ja gern, wer seine Eltern sind, aber das werden wir wohl nicht herausfinden, da der Hund an sich auf Zypern ja ziemlich frei entscheidet, mit wem er Spaß hat. Die Menschen  halten sich da raus. Also selbst, wenn wir wüssten, wer seine Mutter ist, könnte man über seinen Vater nur Vermutungen anstellen.

Nach dem Tierarztbesuch habe ich noch schnell Windeln und Unterlagen gekauft, während Benny bei Zoltan im Auto geblieben ist. Das war auch ok.

So, nun muss ich mal gucken, was meine Wäsche macht.

Und auf dem Weg aus dem Keller in unsere Wohnung bin ich noch an den Kartons mit Bennys Kinderkleidung vorbeigekommen und habe ein paar Stoppersocken mitgenommen – ist doch gut, dass ich die ganzen Sachen noch habe.

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