Tag der offenen Tür bei den Deisterhunden
Heute Vormittag waren wir beim Tag der offenen Tür bei den Deisterhunden in Mittelrode. Zoltan war wieder sehr aufgeregt, also sind wir erst mal eine kleine Runde gegangen, damit er sich etwas beruhigen konnte – hat aber nicht funktioniert. Die Hunde dort waren relativ entspannt und gut erzogen. Manche waren interessiert, aber angebunden – die haben wir in Ruhe gelassen. Andere waren an der Leine. Mehrere Menschen wiesen uns darauf hin, dass es nicht so toll ist, wenn sich Hunde an der Leine kennenlernen, verstanden aber, dass Zoltan im Moment keine andere Möglichkeit hat. Manche sagten, ihr Hund reagiert an der Leine komisch. Gut, kein Thema, Zoltan muss nicht jeden Hund kennenlernen – auch wenn er selbst das völlig anders sieht. Das ist auch etwas, das er lernen muss: man kann nicht ständig überall zu jedem Hund gehen. Einige durfte er aber kennenlernen. Das fand er toll.
Bei einer kleinen Rallye konnten Hunde und Menschen ihr Können und Wissen unter Beweis stellen. Wir waren nicht sicher, ob wir mitmachen wollten, weil die Strecke durch das Dorf führte, Zoltan aber nicht auf Asphalt laufen darf und ich dann immer recht viel zu schleppen habe, weil er einfach die Bauchmuskeln anspannt und losrennt. Aber dann waren wir doch neugierig und haben die Rallye zusammen mit Zoltans Physiotherapeutin Ann-Kathrin und ihrer Bichon-Hündin Holly mitgemacht. Die Hunde mussten Agility-Hindernisse überwinden. Davon hatte Zoltan so gar keine Ahnung, aber Holly erwies sich als echter Profi. Im Leckerlies-aus-dem-Planschbecken-fischen konnte Zoltan glänzen. Wir Zweibeiner mussten noch ein paar Gewürze erschnüffeln und damit waren die Aufgaben auf dem Platz auch schon erledigt.
Die Strecke begann auf einem mit Gras bewachsenen Weg, führte dann auf einen Feldweg mit Gras am Rand und dann schließlich in den Ort und wieder zum Dorfgemeinschaftshaus. Unterwegs waren Zettel mit Fragen angebracht, die wir beantworten mussten. Da Ann-Kathrin ja so halb zum Organisationsteam gehörte, hat sie sich zurückgehalten und Benny und mich antworten lassen – und ich wusste ganz schön viel, ich war richtig stolz auf mich. Zoltan ist ja mein erster Hund und ich habe manchmal das Gefühl, ich habe überhaupt keine Ahnung – da tat das mal richtig gut.
Zoltan fand es toll, dass Holly mit dabei war. Und an der ersten Ecke hat er uns freudig überrascht. Holly musste mal und Zoltan musste gleich mal darübermarkieren. Er stellte sich in Position, wollte sein rechtes Hinterbein heben, merkte dann, dass das nicht geht und pieselte einfach so. Später hätte er an einer anderen Stelle sein linkes Bein heben müssen, was auch nicht ging – aber er wusste, dass Hund das so macht, der Reflex war da! Das fand ich schon ziemlich gut.
Wieder auf der Wiese hinter dem Dorfgemeinschaftshaus hat Zoltan eine Aussie-Hündin kennengelernt, die genauso verspielt war wie er. Die beiden haben richtig schön und lange zusammen getobt, an der Leine, mit ganz viel Spaß. Das war richtig schön.
Unser Rallye-Fragebogen wurde inzwischen ausgewertet und wir durften uns einen Preis aussuchen. Wir haben uns für einen quietschbunten Schnuffelteppich entschieden, in dem man Leckerlis verstecken kann, die der Hund dann sucht. Zoltan liebt ihn.
Zoltan hatte die ganze Zeit über Spaß, war neugierig, freundlich zu Menschen und Hunden, war aber auch sehr aufgeregt, so dass wir gegen Mittag beschlossen, zu gehen – nicht, dass der kleine Kerl noch einen Herzkasper bekommt….
Benny und ich hatten noch Hunger und da fiel uns der Laden mit dem goldenen M ein. Wir kauften was zum Mitnehmen, fuhren ans Ende der Straße und parkten am Feldrand. Wir öffneten die Türen und die Kofferraumklappe, ließen den Wind durchs Auto wehen und die Sonne hineinscheinen, aßen aus Tüten und Pappschachteln und fühlten uns wie im Urlaub.
Wieder zu Hause, setzte ich Zoltan hin, um ihm Geschirr und Halsband abzunehmen. Er fiel auf der Stelle um, schlief ein und wachte erst Stunden später wieder auf… Ob da wohl jemand müde war und vom Tag der offenen Tür bei den Deisterhunden geträumt?