Wie der Herr, so's Gescherr
Zoltan - Leben mit Hund

Wie der Herr, so’s Gescherr

Ein altes Sprichwort sagt: Wie der Herr, so’s Gescherr. Hund und Mensch nähern sich immer mehr einander an. Grauhaarig sind wir schon beide. Und weil Zoltan zwar in den fünf Wochen, die er hier ist, viel gelernt hat, aber noch lange nicht laufen kann, dachte ich, ich passe mich ihm mal an.

Wir haben gestern irische Musik gehört und sind ein wenig Tap-Dance-mäßig durch das Wohnzimmer gehüpft. Dabei meinte mein Fußgelenk, seinen Geist aufgeben zu müssen. Es tat plötzlich höllisch weh, ich habe mich sofort hingesetzt. Benny wollte einen Rettungswagen rufen, ich wollte aber lieber etwas zum Kühlen haben und Zoltan hat sich an mich gekuschelt und ist mir nicht von der Seite gewichen. Benny kam mit zwei Beuteln in Scheiben geschnittener Möhren aus dem Gefrierschrank wieder – die haben richtig gut gekühlt und dadurch gut geholfen.

Nach einer Weile hatte ich dann wohl auch wieder Farbe im Gesicht, mein Fuß fühlte sich besser an, also habe ich ihn mal vorsichtig abgetastet, konnte aber nichts feststellen. Ich konnte den Fuß bewegen, in fast alle normalen Richtungen, aber es tat weh, ihn zu verdrehen. Stehen und Gehen ging auch, allerdings nur unter Schmerzen. Mist. Also habe ich mich aufs Sofa gesetzt, weiter gekühlt, den Fuß hochgelegt, Bennys Fotos aus Zypern angeguckt und versucht, an etwas anderes als meinen Fuß zu denken.

Dann musste Zoltan raus. Benny hat ihn die Treppe hinunter getragen, ich bin mit ihm durch den Garten gegangen – das ging so einigermaßen. Später hat Zoltan auf mich aufgepasst und jeden angebellt, der irgendwie in die Nähe kam, sogar Benny.

Heute Morgen tat der Fuß beim Gehen so weh, dass ich dachte, ich muss doch in die Notaufnahme. Es ist ja Feiertag, also ist unser Hausarzt nicht erreichbar.

Jetzt am Nachmittag hat der Schmerz nachgelassen, der Fuß ist dick und leicht blau, aber wieder etwas beweglicher. Und ich kann laufen, zwar langsam, aber immerhin – wird schon.