Konfirmation
Zoltan - Leben mit Hund

Konfirmation

Sonntag hatte Benny Konfirmation. Wir haben zu Hause gefeiert und ich hatte an den Tagen vorher viel zu tun – Aufräumen, Putzen, Tische stellen, Einkaufen, Vorbereiten, Kochen… Aber es hat alles gut geklappt.

Die wichtigste Frage war: Wohin mit Zoltan, wenn wir in der Kirche sind? Er bleibt nicht allein in der Wohnung, er jault schon, wenn ich noch im Treppenhaus bin. Dass Benny morgens weggeht und nachmittags oder abends nach Hause kommt, hat er verstanden. Aber ich muss bitte bei ihm bleiben. Auch wenn Benny zu Hause ist. Er konnte also unmöglich allein in der Wohnung bleiben. Und natürlich konnte ich nicht bei ihm bleiben – dann hätte ich ja mein Kind am Tag seiner Konfirmation allein lassen müssen und das wäre mir dann doch zu weit gegangen.

Ein Hundesitter? Wem kann man einen Hund zumuten, der knapp zwei Stunden lang jault und die Wohnung voll pieselt? Im Auto lassen? Ja, das geht, das macht er ganz gut, da fühlt er sich auch wohl, aber es war ja schönstes Sommerwetter angesagt. Und dass Hunde in überhitzten Autos sterben können, ist ja inzwischen allgemein bekannt – hoffe ich jedenfalls. In eine Tierpension? Wenn man ihm erklären könnte, dass es nur für ein paar Stunden ist… Aber dann würde er ja auch verstehen, dass ich in zwei Stunden wieder da bin…

Ok, also kommt der Hund ins Auto und das Auto bleibt in der angenehm kühlen Garage. Nicht optimal, aber für uns im Moment die beste Wahl.

Das ging auch gut. Blöd nur, dass Zoltan mal musste. Groß. In der Box. Die ist zwar relativ geräumig, aber Zoltan kann sich ja nicht wie andere Hunde hinhocken. Er macht sein Geschäft also nicht an einer Stelle, sondern muss dabei laufen. Darum liegen die Köttel an mehreren Stellen. Und so groß ist die Box dann doch nicht. Natürlich lag Zoltan dann irgendwann mit einem Fuß drin. Oh je. Wir kamen aus der Kirche, waren alle festlich angezogen. Es war spät, alle hatten Hunger und ich musste erst mal meinen Hund waschen. Aber das war dann auch schon das Schlimmste, das passiert ist.

Als ich mit ihm aus dem Bad kam, waren alle schon da und saßen teilweise auch schon am Tisch oder auf dem Sofa. Es war also kein Gewusel mehr und Zoltan musste sich nicht mehr aufregen. Er fand es schön, dass Besuch da war, hat alle begrüßt, sich dann abwechselnd unter oder neben den Tisch gelegt und war einfach mit dabei und hat die Konfirmation genossen.

Wenn jemand aufstand, musste er zwar gucken und auch mal ein paar Schritte hinterher laufen – niemand entfernt sich hier unerlaubt von der Herde! Wäre ja noch schöner! Aber insgesamt war das alles in Ordnung. Nur, wenn meine Mutter in die Küche ging, hat er gebellt. Komisch. Was das wohl ist zwischen den beiden.